Kirche in Klein Himstedt
Erfahren Sie hier mehr über die Kirche in Klein Himstedt und sehen Sie sich den Flyer über die Kirche an: hier klicken
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Wir freuen uns, dass Sie den Weg in unsere Kirche gefunden haben!
Sie war durch die Jahrhunderte hindurch immer ein wichtiger Ort für die hier lebenden Menschen, auch wenn die Klein Himstedter Kirche nie eine eigenständige Kirchengemeinde, sondern immer eine Tochterkirche der Groß Himstedter Kirche gewesen ist.
Die erste urkundliche Erwähnung eines Dorfes „Hemstide“ finden wir im Urkundenbuch des Hochstiftes Hildesheim, in einer Urkunde aus dem Jahr 1151. Darin wird dem Moritzstift in Hildesheim bestätigt, dass zu seinem Besitz auch 4 Morgen Land in Hemstide gehören. Die Unterscheidung zwischen Groß und Klein Himstedt taucht erst im Jahr 1274 auf.
Das genaue Baujahr der Kirche ist nicht überliefert, aber an den auffallend dicken Mauern erkennt man, dass die Kirche ursprünglich als Wehrkirche gebaut worden ist. Sie bildete in Kriegszeiten die letzte Zufluchtsstätte der Dorfbewohner, besonders der sehr stark gebaute Turm, an dem man heute noch die schießschartenähnlichen Öffnungen erkennen kann. Darum war der Turm auch ohne Eingangstür von außen her.
Vom Alter der Kirche zeugt auch die vom Meister Harmen Koster gegossene Glocke aus dem Jahr 1511, die bis heute erhalten geblieben ist (ihre Abbildung ist heute Bestandteil des Klein Himstedter Dorfwappens).
Ihre Inschrift in gotischen Kleinbuchstaben zwischen zwei gotischen Zierbändern lautet:
„o.rex.glorie.christe.veni.cum.pace: vocor.anna.harmen.koster.me.fecitnno.dni.m-ccccc.xi“
(„Oh König der Ehren, Christus komm mit Frieden!; Ich bin Anna genannt, Harmen Koster hat mich gemacht.“)
Die im Jahr 1933 beschaffte zweite Glocke musste im 2. Weltkrieg abgeliefert werden.
Ein Ersatz dieser verloren gegangenen Glocke wurde erst im Dezember 1963 möglich.
Das Geläut der Kirche erklingt am Vorabend um 18 Uhr vor Sonn- und Feiertagen, vor Gottesdiensten und allen kirchlichen Feiern wie Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen, am Volkstrauertag nach dem Gottesdienst und in der Silvesternacht. Das Totengeläut morgens um 8 Uhr verkündet, dass jemand aus der Gemeinde verstorben ist. Eine Besonderheit der Kirchen unserer Gegend ist das Läuten der Betglocke. In Klein Himstedt schlägt die Betglocke um 11 Uhr und um 17 Uhr nach dem vollen Stundenschlag noch langsam 9 mal nach und erinnert damit an die 9 Bitten des Vaterunsers.
Die Turmuhr in ihrer heutigen Gestalt stammt aus dem Jahr 1930 und wurde durch die Hildesheimer Turmuhrenfabrik Kanngießer geliefert. Die Uhr muss noch immer zwei Mal pro Woche mechanisch aufgezogen werden.
Das äußere Bild unserer Dorfkirche ist geprägt durch den wuchtigen Turm und die Feldsteinfassade, im Inneren handelt es sich um eine einfache Saalkirche mit einer sichtbaren, jedoch geputzten und geweißten Balkendecke.
Das Innere der Kirche hat im Laufe der Jahre vielfältige Veränderungen erfahren. So wurde beispielsweise 1930 die Kirche farbig vermalt (was heute nicht mehr zu sehen ist) oder im Jahr 1955 die bis dahin vorhandene Seitenempore abgebrochen und durch die Orgelempore in ihrer jetzigen Gestalt ersetzt. Auch der Altar hat im Laufe der Geschichte unterschiedlichste Farbgebungen erhalten. Wurde er 1955 noch in Blau, Weiß und Gold gestaltet, geht die heutige Bemalung in kräftigem Orange durch den Kunstmaler Nauwald aus Northeim auf das Jahr 1969 zurück.
Die jetzt im Turm befindliche Tür ist erst 1782 angelegt, wie die darüber befindliche Inschrift beweist. Ursprünglich befand sich in der Südwand des Kirchenschiffes eine gotische Spitzbogentür, die aber 1782 zugemauert und überputzt worden ist, so dass von diesem ursprünglichen Eingang kaum jemand mehr etwas wusste. Er wurde erst bei der Renovierung im Jahr 1955 wieder entdeckt. Auch die viereckigen Fenster stammen aus dem Jahr 1782. Bei der Renovierung 1955 hat man sie bleiverglast und noch einmal vergrößert. Ursprünglich waren kleine gotische Fenster vorhanden, von denen heute nur noch zwei an der Ostwand hinter dem Altar und eines an der Nordseite in der Nähe des Taufsteines zu sehen sind.
Das steinerne Taufbecken trägt die Jahreszahl 1612 und vier Engelsköpfe. Die Inschrift stammt aus dem Matthäusevangelium Kap.28, Vers 19: „Gehet hin und lehret alle Völcker und taufet sie im Nahmen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Weiterhin finden sich die Namen der Stifter und des damaligen Pastors Melchior Müller, der von 1615 – 1663 Pastor für Groß und Klein Himstedt war.
Der Altar aus dem Jahr 1690 ist mit einer dreiseitigen Kanzel verbunden, die an den Ecken mit gewundenen Säulchen und auf den Brüstungsfüllungen mit geschnitzten Fruchtstücken verziert ist. Zwei große, gewundene Säulen, mit Blumengewinden umschlungen, stützen den Schalldeckel, der oben eine Taube trägt. Die geschnitzten Seitenstücke sind mit Engelsköpfchen verziert.
Bis zum Jahr 1890 gab es in unserer Kirche kein Musikinstrument. Der Lehrer aus Groß Himstedt leitete durch sein Singen den Gemeindegesang.
Im Jahr 1890 wurde durch Sammelspenden die Anschaffung eines Harmoniums möglich. Dieses wurde im Laufe der Jahre jedoch schadhaft und sollte im Jahr 1935 ersetzt werden. Da aber der Raum für eine kleine Orgel ausreichend schien, wurde im Jahr 1936 die Firma Faber und Söhne aus Salzhemmendorf mit dem Bau der Orgel betraut. Weihnachten 1936 erklang die Orgel zum ersten Mal im Gottesdienst.
In den 1990er Jahren musste die Orgel durch ein neues Instrument ersetzt werden, erbaut von der Firma Hildebrandt. Die Anschaffungskosten betrugen damals 120 000 DM, wovon die Hälfte innerhalb von weniger als 5 Jahren von der eigenen Gemeinde aufgebracht wurde. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wie die Klein Himstedter sich im Laufe der Geschichte immer wieder für den Erhalt ihrer Kirche eingesetzt haben. Am 2. Mai 1993 konnte die Orgel festlich eingeweiht werden.
1993 wurde außerdem eine Gasheizung installiert, um eine möglichst gleichmäßige Temperatur für das neue Instrument zu ermöglichen.
Soweit unser kleiner Einblick in die Geschichte der Klein Himstedter Kirche. Haben Sie Interesse, uns einmal im Gottesdienst zu besuchen, dann schauen Sie doch einfach mal herein. Unsere Gottesdienstzeiten finden Sie im Gemeindebrief, der vor der Kirche aushängt.
Jürgen Mandel
Umfangreiche Informationen zur Geschichte der Kirchengemeinde und der Kirche finden Sie hier (kirchengemeindelexikon.de)
Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie uns.
Kirche zu Klein Himstedt
Am Heerberg 4
31185 Klein Himstedt
Kirche zu Groß Himstedt
Dorfstraße 2
31185 Groß Himstedt